Hafen – Sviby – Norrby – Kersleti – Suuremõisa – Hullo – Hafen
45 min westlich vom Festland mit dem Boot liegt Vormsi, die viertgrößte Insel Estlands. Vormsi (schwedisch Ormsö) ist nach dem isländischen Wikinger Orm („Schlange") benannt. Bis 1944. lebten auf Vormsi die Estlandschweden, welche die angestammte Bevölkerung stellten. 1938 hatte die Insel fast 2.600 Einwohner, doch die meisten von ihnen flüchteten während des Zweiten Weltkriegs.
Die Hauptroute verläuft entlang einer staubfreien Straße, deren Ost- und Westrunden gleich lang sind. Auf dieser „Acht" können Sie die meisten Dörfer der indigenen Estlandschweden kennenlernen.
Starten Sie Ihre Fahrt am Hafen. Erstes Ziel ist der restaurierte estlandschwedische Bauernhof, wo sich das Bauernhofmuseum von Sviby befindet: Hier können Sie geschmackvoll renovierten Gebäude mit ihren Reetdächern, Fotoausstellungen und Haushaltsgegenstände besichtigen.
Von Sviby aus schlagen Sie die Ostrunde ein, wo die Dörfer besser erhalten sind und Sie den typischen Häusern Vormsis mit ihren Glasbalkonen begegnen. Räiby ist ein historisches Haufendorf mit einem besonderen Straßennetz, wo Sie auch Windmühle von Vormsi finden.
Am Kreuzungspunkt der Ost-und Westrunde steht das wichtigste Wahrzeichen der Insel: die Kirche St. Olav aus dem 14. Jahrhundert und der an den Kirchgarten grenzende Friedhof von Vormsi mit der weltweit größten Sammlung von Ringkreuzen (etwa 340 Ringkreuze).
Wenn Sie Ihre Fahrt auf der Westrunde fortsetzen, bieten sich auf diesem Teil der Route mehrere alternative Varianten, die noch engere Berührungspunkte mit der Natur bieten. Zum Beispiel liegt in einer versteckten Ecke der Insel der Leuchtturm von Saxby, der 1864 gebaut wurde und der erste gusseiserne Leuchtturm nach dem Gordon-System in Estland war. Das Kalksteinbecken von Huitberg im Wald zwischen Suuremõisa und Fällarna ist ein mehr als 400 Millionen Jahre altes Korallenriff, das vom Eis glattgeschliffen wurde.
Sobald Sie wieder im Zentrum der Insel angekommen sind, finden Sie den See Prästvike mit seinem Reichtum an Vogelarten und den zahlreichen Quellen vor, die nördlich von ihm entspringen. Von dort aus geht es weiter zur schmalen Halbinsel Rumpo. Rumpo ist ein Küstendorf mit sehr gut erhaltener Architektur. Die Spitze des Kaps ist ein Pflanzenschutzgebiet und ein Brut- und Rastplatz für Vögel.
Die schnelle Runde quer über die Insel ist nun vorbei, aber es lohnt sich auf jeden Fall, alternative Routen zu erkunden. Auf dieser malerischen Insel gibt es viel zu entdecken!
Die Hauptrunden sind fast vollständig asphaltiert, auf alternativen Wegen können Sie sehr unterschiedliche Oberflächen, grasige Wege und feuchte Orte (je nach Wetter) erleben.
Als Ausgangspunkt eignet sich direkt der Hafen oder auch Ihre Herberge.