Quelle: Sven Zacek

Grüner und nachhaltiger Urlaub

Auch in Estland wächst, wie in der gesamten Welt, das Umweltbewusstsein. Nun haben die Esten zwar einen Vorteil, denn sie wachsen von Kindesbeinen an in Kontakt mit der Natur auf; trotzdem können bewusste zusätzliche Maßnahmen natürlich nicht schaden. Sparsamer Ressourceneinsatz, Umweltschutz und die Verwendung lokaler und regionaler Produkte stehen ganz oben auf der Liste der nachhaltigen Maßnahmen.

Wir findet man als Tourist jene estnischen Unternehmen, die besonderen Wert darauf legen? Es gibt drei Merkmale, an denen man sich orientieren kann: das EHE-Siegel, den „Green Key“ („Grüner Schlüssel“) und das Programm „Green Destinations“ („Grüne Reiseziele“). Außerdem haben die Esten den „World Cleanup Day“ ins Leben gerufen, an dem sich mittlerweile alljährlich über 20 Milionen Menschen auf der ganzen Welt beteiligen.

Das EHE-Siegel

EHE, das ökologische Qualitäts-Siegel „Ursprüngliches und interessantes Estland“ wird an solche Tourismus-Unternehmen verliehen, die sich um den Schutz ihrer unmittelbaren Umwelt und das kulturelle Erbe im ländlichen Raum verdient machen. Die EHE-Auszeichnung signalisiert Gästen außerdem, dass der das Siegel tragende Anbieter bei Betrieb und Wachstum seines Unternehmens nachhaltig vorgeht und Umweltschutzaspekte berücksichtigt. Es wird beispielsweise Müll getrennt, biologisch abbaubares Reinigungsmittel verwendet, Plastik vermieden und Lieferanten aus der Region der Vorzug gegeben. Außerdem wird eine Art didaktischer Auftrag wahrgenommen: Gäste werden mit kleinen Geschichten rund um die lokale Natur, um Traditionen und Bräuche versorgt. Das Siegel muss alle drei Jahre neu beantragt werden; das beantragende Unternehmen wird dann auf Herz und Nieren geprüft.

Hier finden Sie Anbieter mit EHE-Siegel in den folgenden Kategorien:

Der „grüne Schlüssel“ („Green Key“)

Der „Green Key“ ist ein internationales Öko-Siegel, das in 57 Ländern der Welt verliehen wird – in Estland bereits seit dem Jahr 2001. Etwa 20 estnische Beherbergungsbetriebe erfüllen heute die hohen Anforderungen – von großen Hotels bis hin zum kleinen, privaten Gästezimmer-Anbieter. Die Idee hinter dem Siegel ist es, den individuell besten Kompromiss zwischen Qualität, Komfort und Umweltverträglichkeit zu finden und vor Ort beherzt umzusetzen. Es ist ein dauerhafter Verbesserungsprozess und Unternehmen, die das Siegel tragen, bemühen sich jährlich darum, an irgendeiner Stelle ihre Geschäftsprozesse zu optimieren, um „grüner“ und nachhaltiger zu werden. Die regelmäßige Überprüfung der Betriebe ist sehr streng und erfolgt anhand der beobachtbaren Verbesserung in diversen Kategorien von Elektrizität und Heizung über Wasserverbrauch und Müllentsorgung bis hin zum Anteil an lokalen Zutaten in den hauseigenen Restaurants. Der „Green Key“ muss jedes Jahr neu beantragt werden, um Gästen mit dem Siegel eine entsprechend aktuelle Information zuzusichern.

Übrigens: Das Konferenz-Zentrum und Konzerthaus Alexela ist der erste estnische Betrieb außerhalb der Beherbergungsbranche, der den „Green Key“ trägt. Es wurde eigens ein Nachhaltigkeits-Team gegründet. Beispielsweise werden Konferenz-Anbieter dabei unterstützt, ihre Veranstaltungen mit einem nachhaltigen Konzept abzuhalten, es wird auf Einmal-Geschirr verzichtet und es werden papierlose Ticktes für den ÖPNV promoted.

Green Destinations („Grüne Reiseziele“)

Estland nimmt seit Neuestem am internationalen Programm „Green Destinations“ teil. Im Jahr 2020 wird Visit Estonia 7 Reiseziele in einem Pilotprojekt in das Programm holen: Die Inseln Saaremaa und Hiiumaa, Pärnu, Rakvere, Tartu und die Landkreise Lahemaa und Järva.

Das Ziel des Programms ist den beiden Siegeln ganz ähnlich, dabei aber auf eine ganze Stadt bzw. Region ausgerichtet, und will alle Bürger, die Verwaltung und die Unternehmen dazu animieren, in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit an einem Strang zu ziehen. Die Insel Saaremaa wurde 2020 auf der größten nordeuropäischen Tourismusmesse, der MATKA in Finnland, bereits offiziell als besonders nachhaltiges Reiseziel gewürdigt.

Übrigens ...

Das WWOOF-Register (“World Wide Opportunities on Organic Farms”), in dem auch die biologisch wirtschaftenden Bauernhöfe Estlands gelistet sind, bietet tausenden interessierten Menschen die Gelegenheit, auf Biohöfen in den unterschiedlichsten Ländern als freiwillige Helfer zu arbeiten. Die teilnehmenden Betriebe bieten im Gegenzug Kost und Logis und spannende Einblicke in die landwirtschaftliche Arbeit und die Landeskultur.

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