Der Restaurantführer Guide MICHELIN ist das international renommierteste, angesehenste und älteste Bewertungssystem für Restaurants. Seit 2022 ist das Qualitätssiegel, das fast mit der Oscar-Verleihung gleichzusetzen ist, hier angekommen. Als erstes Land im Baltikum wird Estland nun im Guide MICHELIN geführt. Hier sind die Ergebnisse für 2023.
Das ist das Ergebnis des MICHELIN-Rankings für das Jahr 2023:
Zwei Restaurants haben 2022 auf Anhieb einen Stern geholt. 2023 gab es für den aus Deutschland stammenden Chefkoch Matthias Diether nun sogar den zweiten Stern:
Dieses stilvolle Restaurant liegt in einem modernen Hafenviertel ein paar Kilometer außerhalb des Stadtzentrums und ist nach dem 180°-Blick benannt, den man von seiner U-förmigen offenen Küche aus hat.
Der deutsche Chefkoch Matthias Diether erntet seit Jahren jedes Gourmet-Lob, das möglich ist.
Foto: Laimipress, Visit Estonia
Nach Drinks und Snacks in der futuristischen Bar des Restaurants können die Gäste wählen, ob sie das 4-Gänge-Degustationsmenü "Flavours of 180 Degrees" oder das 6-Gänge-Degustationsmenü "Matthias' Inspiration" genießen möchten. Anspruchsvolle, auffällige Gerichte sind das Markenzeichen des erfahrenen deutschen Küchenchefs Matthias Diether. Seine modernen Kreationen zeichnen sich durch eine Vielzahl von Geschmacks- und Texturkontrasten sowie durch große Liebe zum Detail aus. Der Service ist herzlich und einnehmend und trägt zu einer entspannten Atmosphäre bei.
NOA Chef's Hall konnte seinen Stern 2023 erfolgreich verteidigen.
In demselben auffälligen, modernen Gebäude wie das Restaurant NOA befindet sich die stilvolle NOA Chef's Hall. Hier sind die Gäste eingeladen, den Abend mit einem Aperitif in einer romantischen Lounge mit herrlichem Blick auf die Tallinner Bucht und den Finnischen Meerbusen zu beginnen.
Die offene Küche ist das Herzstück des Restaurants und das offene Feuer wird effektvoll genutzt. Im Vordergrund stehen edle Zutaten, die aus der ganzen Welt bezogen werden, je nachdem, was gerade am besten schmeckt, seien es Jakobsmuscheln aus Norwegen oder Hummer aus Kanada, aber auch lokal angebaute und konservierte Produkte spielen eine Rolle. Das kreative 7-Gänge-Menü, das von den Chefköchen Roman Sidorov und Tõnis Siigur entworfen wurde, fesselt die Gäste von Anfang bis Ende mit komplexen, höchst originellen Gerichten voller komplementärer Aromen und Texturen. Die Gerichte werden von den Köchen an die Tische gebracht und ausführlich erläutert.
Alle von MICHELIN empfohlenen Restaurants werden nach der Qualität ihrer Küche ausgewählt, so dass die Auszeichnung durch den MICHELIN-Führer an sich schon ein Zeichen für Qualität ist. Die Besten der Besten erhalten MICHELIN-Sterne, die wirklich herausragenden Restaurants auf höchstem Niveau vorbehalten sind.
Neben der Suche nach neuen Restaurants wird auch jedes bestehende Sterne-Restaurant immer wieder neu bewertet, um sicherzustellen, dass die Standards eingehalten werden. Bei der Entscheidung, ob ein Restaurant würdig ist, einen Stern zu erhalten, berücksichtigen die berühmten MICHELIN-Inspektoren Folgendes:
Ein MICHELIN-Stern wird ausschließlich für das Essen auf dem Teller vergeben – der Stil des Restaurants und die Ausrichtung der Küche haben keinen Einfluss auf die Auszeichnung.
Die MICHELIN-Inspektoren sind hauptamtliche Mitarbeiter, die um die Welt reisen und regelmäßig in den 39 Destinationen des MICHELIN-Führers essen. Das Reisen zwischen verschiedenen Ländern ist unerlässlich, denn so wird sichergestellt, dass alle Inspektoren ihre Gerichte nach denselben Kriterien beurteilen – ein MICHELIN-Stern muss in Tallinn, Toronto oder Tokio dasselbe bedeuten. Mehrere Inspektoren essen in einem Restaurant, das für einen MICHELIN-Stern in Frage kommt, bevor eine endgültige Entscheidung im Team getroffen wird.
Der Bib Gourmand ist eine bei Feinschmeckern besonders beliebte Auszeichnung, die Restaurants in der Auswahl des MICHELIN-Führers kennzeichnet, die gute Küche zu vernünftigen Preisen bieten. Zu den fünf bestehenden Bib Gourmand-Restaurants gesellt sich 2023 ein weiteres, das ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet:
In diesem Restaurant im klassischen Retro-Look wird kreativ gekocht – aber auf der Grundlage regionaler und traditioneller Verwurzelung. Die Küche des Tuljak spielt mit vielen genussvollen Kontrasten bei Texturen und Aromen. Das Restaurant befindet sich außerdem in exponierter Lage und verfügt über eine Terrasse, von der aus man einen herrlichen Blick aufs Meer hat.
In diesem Restaurant, das einen herrlichen Blick auf die Stadt und das Meer bietet, steht besonders frischer Fisch im Mittelpunkt. Der gemütliche Raum ist mit natürlichen Materialien eingerichtet und wird durch die bodentiefen Fenster mit Licht durchflutet. Die modernen, saisonalen Menüs bieten eine große Auswahl.
Diese belebte, ganztägig geöffnete Brasserie besticht durch Steinwände, freiliegende Rohrleitungen und auffällige Kupferlüster. Die preiswerten, modernen Gerichte werden auf dem Holzkohlengrill zubereitet, wobei die Steaks im Mittelpunkt stehen; das "Dirty Steak", ein Ribeye, wird direkt auf der Holzkohle gebraten. Der Innenhof ist ein beliebter Ort.
Jeder, der es kennt, wird erfreut ausrufen: Jucheeh! Sie haben es gefunden!
Foto: Laimipress, Visit Estonia
In diesem Café-Bistro in einem roten Backsteingebäude am Rande der Altstadt wird man herzlich empfangen. Die gekachelte Bar, die verschiedenen Kunstwerke und die entspannte Atmosphäre verleihen dem Lokal einen Hauch von Bohème. Die sorgfältig zubereiteten, traditionellen europäischen Gerichte strotzen nur so vor Frische und Geschmack.
Dieses moderne Bistro befindet sich in einem riesigen Lagerhaus mit Blick auf den Hafen von Port Noblessner. Stahlträger, Hebebühnen und Betonsäulen bilden die Kulisse, und die offene Küche sorgt für ein lebhaftes Ambiente. Die Gerichte sind zum Teilen gedacht und von den Reisen der Besitzer inspiriert.
Dieses Schindelhaus, dessen Name "Mantel und Schornstein" bedeutet, hat einen echten Postkartencharakter. Ein grün gekachelter Kamin und ein Kaminsims stehen im Mittelpunkt des mit hellen, kühnen Mustern eingerichteten Raums. Zu den mediterran inspirierten Gerichten werden ausgesuchte Weine aus biologischem und biodynamischem Anbau serviert.
Der MICHELIN Bib Gourmand ist vielleicht nicht ganz so bekannt wie die MICHELIN-Sterne – zu Unrecht, denn er dürfte für viel mehr genussfreudige Menschen relevant sein. Der Bib Gourmand wurde 1997 in den MICHELIN-Führer aufgenommen und ist nach "Bibendum" – dem bekannten MICHELIN-Mann – benannt. Die Auszeichnung wird an Restaurants verliehen, die eine qualitativ hochwertige und preiswerte Küche, kurz: ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis anbieten.
Die MICHELIN-Inspektoren sind immer auf der Suche nach neuen Kandidaten für die begehrten MICHELIN-Sterne, aber eben auch nach Restaurants, die sich für den Bib Gourmand qualifizieren.
Es gibt keine feste Formel, nach der ein Bib Gourmand-Restaurant ausgezeichnet wird, aber was sie gemeinsam haben, ist ihr einfacher Kochstil, der erkennbar und eingängig ist und den man auch zu Hause nachkochen könnte. Ein Bib Gourmand-Restaurant hinterlässt ein gewisses Gefühl der Zufriedenheit, weil man so gut zu einem vergleichsweise günstigen Preis gegessen hat.
Der Grüne Stern, die jüngste Auszeichnung in der Geschichte des MICHELIN-Führers, wurde erstmals 2020 vorgestellt und in mehreren Ausgaben des MICHELIN-Führers 2021 weltweit eingeführt.
Mit dem MICHELIN Green Star wurden 2022 zwei Restaurants ausgezeichnet, die in der Gastronomie eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es um Nachhaltigkeit geht: Das Põhjaka Manor in Mäeküla (das leider in Kürzer dauerhaft schließt) und Fotografiska in Tallinn.
2023 gibt es einen weiteren MICHELIN Green Star für das Restaurant Soo in Maidla.
Die Green Star Restaurants sind eine wahre Inspirationsquelle für Feinschmecker und Gastronomen gleichermaßen, sei es durch ihr lokales Konzept, ihre Bemühungen, den ökologischen Fußabdruck des Restaurants zu verkleinern, ihre Initiativen zur Wiederverwertung von Lebensmittelabfällen, den Anbau von eigenem Gemüse und Kräutern oder die Aufklärung ihrer Gäste über eine umweltbewusste Vision der Gastronomie.
Alljährlich werden solche Restaurants ausgezeichnet, die mit ihren nachhaltigen Praktiken in der Branche führend sind. Sie orientieren sich an ethischen und ökologischen Standards und arbeiten mit nachhaltigen Produzenten und Lieferanten zusammen, um möglichst viel Abfall zu vermeiden und Plastik und andere nicht recycelbare Materialien zu reduzieren oder sogar ganz aus ihrer Lieferkette zu entfernen.
Diese Restaurants bieten gastronomische Erlebnisse, die kulinarische Exzellenz mit herausragendem ökologischem Engagement verbinden, und sind eine Quelle der Inspiration sowohl für Feinschmecker als auch für das Gastgewerbe insgesamt.
Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit des Restaurants Fotografiska
Foto: Hannariin Lamp, Visit Estonia
Jedes Green-Star-Restaurant ist anders und arbeitet auf seine eigene Art und Weise – aber allesamt machen sie die Welt in ihrem Umfeld ganz bewusst ein kleines Stückchen besser und haben somit eine Vorbildfunktion. Viele arbeiten direkt mit entsprechend ausgewählten Züchtern, Landwirten und Fischern zusammen. Manche bauen selbst Gemüse, Obst und Kräuter an, um Lieferwege zu sparen und eine umweltschonende Anbauweise garantieren zu können. Bisweilen züchten sie sogar selbst Tiere und legen dabei Wert auf artgerechte Haltung. Oft gehen sie auch über Umweltaspekte hinaus und setzen sich mit ethischen Fragen auseinander oder leisten einen Beitrag zu lokalen, nationalen oder globalen Wohltätigkeits- und Bildungsprojekten.
Jedes Restaurant, das im MICHELIN-Führer aufgeführt ist, kommt für die Auszeichnung in Frage, und es gibt keine spezielle Formel oder eine bestimmte Reihe von Kriterien, da jedes Restaurant und seine Umgebung einzigartige Bedingungen aufweisen. Die MICHELIN-Inspektoren suchen einfach nach den besten Restaurants, die sich durch ihre nachhaltigen Praktiken auszeichnen. Sie berücksichtigen dabei Dinge wie: die Herkunft der Zutaten, die Verwendung saisonaler Produkte, den ökologischen Fußabdruck des Restaurants, Abfallentsorgung und Recycling, Ressourcenmanagement und die Kommunikation zwischen dem Team und den Gästen über den nachhaltigen Ansatz des Restaurants.
Der MICHELIN Young Chef Award geht 2023 an Chefkoch Daanius Aas vom Restaurant Soo. Daanius Aas arbeitet allein und kocht für fünf Tische in diesem intimen Restaurant, das Teil des Maidla Nature Resort ist. Sein ausgeprägtes Nachhaltigkeitsethos (da Restaurant hat 2023 einen Green Star bekommen) zusammen mit seinem Fokus auf lokale Produkte und seine Kreativität machen ihn zu einem bemerkenswerten Botschafter der estnischen Küche.
Neben den Restaurants, die mit einem MICHELIN-Stern, dem "Bib Gourmand" oder dem "Green Star" ausgezeichnet wurden, bieten auch die anderen im MICHELIN-Führer Estland empfohlenen Restaurants ausgezeichnete Qualität und eine große Vielfalt an kulinarischen Stilen.
2023 haben folgende weitere estnische Restaurants eine MICHELIN-Empfehlung erhalten:
Seit 2022 mit Empfehlungsstatus:
Lassen Sie sich von unserem kulinarischen Roadtrip auf den Spuren der MICHELIN-Auszeichnungen inspirieren – und planen Sie Ihre Schlemmerreise nach Estland!