Man sagt, die Esten seien das sesshafteste Volk Europas: Vor Tausenden von Jahren versammelten sich unsere Vorfahren auf diesem Stück Land und entschieden zu bleiben. Während wir den 100. Geburtstag unseres Landes feiern, tragen wir in Wirklichkeit Traditionen und Weisheiten in unserem Gepäck, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, denn die Wurzeln unserer Geschichte reichen viel weiter zurück in die Vergangenheit. Zum diesjährigen Jubiläum blicken wir zurück und freuen uns über unsere alten Rezepte und tradierten Bräuche. Wir möchten traditionelle Gerichte auf eine Weise zubereiten, die alle Esten kennen und lieben und ihnen doch einen zeitgenössischen Touch verleihen.
Schon im Mittelalter enthielten Kochbücher die Empfehlung, geröstetes und zerbröseltes Schwarzbrot zur Herstellung von Nachspeisen zu verwenden. Baltisch-deutsche Köche kredenzten Schwarzbrot-Pudding mit Äpfeln oder mit Schokolade und Wein, Rum oder Cognac. In der Zeit zwischen den Kriegen kreierten estnische Hausfrauen verschiedenste Nachtische, in denen Schwarzbrot enthalten war, wie zum Beispiel Schokoladen-Pudding mit Schwarzbrot. Zu Sowjetzeiten wurde in Wirtshäusern oft Brot-Suppe serviert und die Menschen kochten sie auch zu Hause.
Speisenart: Nachtisch
Portionen: 6
Vorbereitungszeit: 45 Minuten
Schwierigkeitsgrad: einfach
Zutaten:
300g Schwarzbrot
250ml dunkles Bier
250ml Apfelsaft
250ml Wasser
1 Esslöffel Grieß
125g Zucker
50g Bitterschokolade (70% Kakaoanteil)
1 Packung Saure Sahne
1. Gib das kleingehackte Brot, Bier, Apfelsaft, Wasser, Grieß und Zucker in einen Topf. Einmal aufkochen und dann während 7 bis 10 Minuten unter Rühren köcheln lassen, bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist.
2. Gib die Schokolade hinzu und gieße die Suppe anschließend in das Gefäß einer Küchenmaschine. Quirle sie für etwa 15 Minuten gut durch.
3. Hebe saure Sahne unter die Masse, bis sie eine schöne cremige Konsistenz hat.
4. Serviervorschlag: Gib die gewünschte Menge Brotsuppe in eine Suppenschüssel und garniere sie mit einem großen Löffel saurer Sahne.
Fotos von Johannes Hõimoja.