So schnell bewegt sich Estland

Quelle: Aivar Pihelgas, Visit Estonia

So schnell bewegt sich Estland

Estland hat sich in beachtlicher Geschwindigkeit zu einem der fortschrittlichsten Länder Europas entwickelt. Wir haben uns deshalb mal im Einzelnen angesehen, wie schnell sich die Esten selbst, aber auch in Estland entwickelte mobile Produkte und die estnische Tierwelt durch den Alltag bewegen.

Der normale Este ist zwar etwas größer als der Durchschnittseuropäer – die Esten sind die drittgrößten Menschen auf dem Kontinent –, zu Fuß ist er aber eigentlich nicht schneller unterwegs als seine Mitmenschen in anderen Teilen der Welt. Im Schnitt bringt er es auf 5 km/h. Das scheint auch in Estland völlig auszureichen, um einzukaufen, Freunde zu besuchen und spazieren zu gehen.

Die Esten sind flott, aber nicht außergewöhnlich schnell unterwegs.

Foto: Visit Estonia

Auch das in Estland gezüchtete Torgi-Pferd ist eher von der gemütlichen Sorte. Theoretisch soll es diesen gelassenen Frohnaturen möglich sein, in den Galoppgang zu schalten. Meist verzichten sie darauf. Das liegt auch daran, dass sie ursprünglich als Antrieb für Pferdekarren und Kutschen dienten. Immerhin: 6,4 km/h sind im Alltag üblich.

Die estnischen Torgis lassen es eher bedächtig angehen.

Foto: Estonian Open Air Museum, Visit Estonia

Anders sieht's mit dem original estnischen Lauf- bzw. Bluthund aus. In Sachen Geschwindigkeit hat der's drauf und müsste mit seinen 40 km/h eigentlich einen Helm und ein Nummernschild tragen. Die „eesti hagijas" sind waschechte Jagdhunde. Sie sind, wie alle Esten, außerdem sehr eigensinnig und hören nur auf etwa fünf von zehn Kommandos. Wenn ihnen im Wald Wildgeruch in die Nase steigt, ist alles zu spät. Aber – hey! – das ist ja auch ihr Job.

Im Bereich der Erfindungen, die aus Estland stammen, treffen wir auf sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten. Da ist zum Beispiel der kleine Lieferroboter von Starship Technologies, der Einkäufe, Pakete und Pizza zustellen kann. Er bewegt 10 Kilo in einem 2 Meilen-Radius und das mit ansehnlichen 6 km/h. Dann gibt es den zusammenklappbaren und sehr praktischen Elektroroller Stigo, der mit 25 km/h unterwegs ist. Die Ampler Bikes schaffen sogar 35 km/h und machen Fahrradfahren zu einem mühelosen Unterfangen. Mit dem estnischen Elektroauto Nobe ist man stylish und umweltbewusst mit bis zu 110 km/h unterwegs. Und das auf drei Rädern!


In jeder Rennsaison entwickelt das „student formula FS Team Tallinn" einen neuen elektronisch betriebenen Formel-Rennwagen. Stand der herausragenden Technik: in rasanten 1,87 Sekunden beschleunigt die neueste Generation von 0 auf 100 km/h. Die Endgeschwindigkeit liegt allerdings nur bei 124 km/h. Da ist noch Luft nach oben.

Am schnellsten schließlich ist der Satellit ESTCube-1 unterwegs. Er ist der erste estnische Satellit und wurde im Rahmen eines studentischen Forschungsprojektes an der Uni Tartu entwickelt und konstruiert. Seit dem 7. Mai 2013 jagt er mit konstanten 26.856 km/h durch den Orbit.

Zuletzt aktualisiert: 08.10.2018

Thema: Geschichte & Kultur, Natur & Tierwelt