Gestresst? 6 Wege, wie Estlands reine Natur helfen kann

Quelle: Rene Rumberg, Visit Estonia

Gestresst? 6 Wege, wie Estlands reine Natur helfen kann

Estland ist zur Hälfte mit Wald bedeckt, verfügt über sechs große Nationalparks, hat eine lange Küstenlinie mit wundervollen Stränden und im Landesinneren zahlreiche Seen und Hochmoorlandschaften. Luft und Wasser sind hier sauber, in den Küchen (und Restaurants) des Landes wird viel Wert auf natürliche, unbehandelte Zutaten gelegt und die Sauna sorgt für einen regelmäßigen inneren Reinigungsprozess. Kurz und gut: Wenn Sie Stress abbauen wollen, besuchen Sie Estland; hier weiß man, wie das geht.


Die Esten pflegen eine innige Beziehung zur Natur, gehen sorgsam mit ihr um und kennen und nutzen schon lange ihre Vorzüge. Aber es gibt ein kleines Problem: Es gibt nicht wirklich viele Esten; es sind nur rund 1,3 Millionen, die sich auf einer Fläche von der Größe der Niederlande verteilen. Zwei Drittel von ihnen leben zudem in Städten oder im städtischen Umfeld. Das bedeutet: Die Esten haben sehr viel Platz! Und den teilen sie gern mit interessierten Gästen, denn sie möchten ihr schönes Land am liebsten der ganzen Welt zeigen.

Stress ist ein Zivilisationsproblem. Gerade Menschen in westlichen Großstädten nehmen sich oft zu wenig Zeit für sich selbst, um ein Gegengewicht zu den Herausforderungen des Alltags zu schaffen. Statt in die Natur zu gehen, wird dann auch die Freizeit oft mit innerstädtischen Angeboten verbracht. Allerdings ist es oft auch schwierig, aus dem Stadtzentrum hinaus in eine halbwegs natürliche und ungestörte Umgebung zu kommen – dichte Bebauung, lange Anfahrtswege ... Das ist in Estland anders! Sie sind selbst aus dem Zentrum der Hauptstadt Tallinn ruckzuck mitten in einer beeindruckend ruhigen Natur.


Stress – lass' nach!

Foto: Magnus Heinmets, Visit Estonia


Es gibt zahlreiche Studien über die positiven Auswirkungen eines Aufenthaltes in der Natur: auf die innere Ausgeglichenheit, den Blutdruck, das Immunsystem und die Gesundheit insgesamt. Die meisten Menschen merken es auch nach kürzester Zeit selbst, wie wohltuend es ist, zum Beispiel durch den Wald zu laufen und neben Stille nur natürliche Geräusche wahrzunehmen: das Schwingen der Baumwipfel im Wind, raschelndes Laub, Vogelgesang.

Dr. Mathew White, ein Sozial- und Umweltpsychologe am Europäischen Zentrum für Umwelt und menschliche Gesundheit an der Universität Exeter, Großbritannien, sagt, seine Forschungsergebnisse zeigten deutlich, dass ein Aufenthalt in natürlicher Umgebung, die so wenig menschliche Elemente wie möglich enthält (Geräusche eingeschlossen), bereits dann zu einer messbaren gesundheitlichen Verbesserung führt, wenn er nur einmal die Woche für eine halbe Stunde stattfindet. Und dabei scheint buchstäblich alles zu helfen, was in einer solchen natürlichen Umgebung stattfindet: Aktivitäten wie Gehen, Wandern, Radfahren, aber tatsächlich auch Angeln oder einfach nur: auf einer Bank sitzen.

In Estland können Sie all das und noch viel mehr erleben. Hier haben wir sechs Vorschläge zur Stressreduktion:


Estland erwandern

Der Wanderweg von Männikjärv

Foto: Sven Zacek, Visit Estonia


Estland verfügt über ein ausgedehntes Wanderwegenetz. Besonders hervorzuheben ist zum einen der Baltische Küstenwanderweg, den man auf einem langen Wanderurlaub komplett laufen kann, aber natürlich auch in Teiletappen. Und relativ neu ist der Baltische Waldwanderweg, der zu einem großen Teil auch durch Estland führt.

Daneben gibt es überall im Land zahlreiche Rundwanderwege, was für jene aktiven Urlauber interessant ist, die gerne an einem festen Ort bleiben und von dort aus Touren unternehmen wollen.

Und dann sind da natürlich die Wanderwege durch die herrlichen Hochmoore und ihre besonderen Landschaften. Meist ist ein größerer Teil dieser Wege aus Sicherheitsgründen mit Brettern belegt; oft gibt es unterwegs einen Aussichtsturm oder Rastplätze, an denen man picknicken kann. Man kann auch mit Moorschuhen querfeldein laufen, sollte das als Anfänger allerdings besser mit einem versierten Führer tun; die gibt es zahlreich.

Wandern kann man in Estland das ganze Jahr über. Es gibt herrliche Wege fürs Sommerhalbjahr, aber auch im Winter können Schneefreunde ausgedehnte Touren machen – und dabei vielleicht etwas typisch Estnisches für sich entdecken: das Winterpicknick!


Den Wald erkunden

Wildbeeren pflücken

Foto: Aron Urb, Visit Estonia

Der Wald hat eine besondere Bedeutung für die Esten. Er ist Ort der Stille und des Rückzugs, er gewährt dem Menschen mit seinen Beeren und Pilzen Nahrung und Material für Heim und Herd. Esten lieben Bäume und die Wälder im Land sind oft groß und dicht.

Manche sagen: Nur im Wald kann man wirklich zur Ruhe kommen. Und es gibt tatsächlich gar nicht so wenige Menschen, die einen ganzen Urlaub im Wald verbringen.

Im Frühjahr kann man in den estnischen Wäldern die ersten natürlichen Leckereien finden; sobald der Birkensaft fließt, sagt man hier, ist der Frühling da. Im Sommer ziehen die Esten in die Wälder, um Reisig für ihre Saunaquaste und etliche Beeren zu sammeln. Und dann naht auch schon bald die Pilzsaison.


Das Land auf zwei Rädern entdecken

Fahrradfahren in Estland macht Spaß

Foto: Jaanus Ree, Visit Estonia


Fahrradfahren macht in Estland großen Spaß – jedenfalls allen, die nicht unbedingt auf Bergetappen setzen, denn das Land ist ziemlich flach. Ein großer Vorteil ist: Selbst auf wichtigen Verbindungsstraßen zwischen Ortschaften herrscht wenig Verkehr und man kann somit fast überall herrlich entspannt durch die Gegend radeln, die gute Luft genießen und die Landschaft bestaunen.

Hier haben wir einige Tipps für lohnende Radtouren auf dem estnischen Festland zusammengestellt. Und hier gibt es das gleiche für Touren auf den Inseln.


Wassersport von Baden bis zur Kanu-Tour

Kanu- und Kajakfahren in Estland

Foto: Visit Estonia


Für Naturfans, die gleichzeitig passionierte Schwimmer sind, gibt es fast nichts Schöneres, als an einem warmen Sommermorgen in einem der Moorseen Estlands ein paar Bahnen zu ziehen. Das Wasser ist schwefelhaltig und ersetzt quasi ein Bad in einer entsprechenden Therme. Und das Erlebnis als solches ist einfach toll. Natürlich ist es auch abends und eigentlich den ganzen Tag über lohnend.

Estland verfügt über eine lange Ostseeküste – die noch viel länger wird, wenn man die Inseln hinzurechnet. An dieser Küste gibt es etliche wunderschöne und entdeckenswerte Badestrände; viele von ihnen bieten auch Gelegenheit zu allerlei Wassersport-Aktivitäten.

Letztere kann man auch an manchem See und auf manchem Fluss im Landesinneren ausführen – ob Standup-Paddling oder Kanutouren: Es ist immer ein herrlich-nasses Vergnügen!

Auch der Peipus-See im Osten Estlands ist übrigens eine Reise wert. Der Strand von Kauksi im Norden des Sees ist wunderschön!


Campen und Glamping

Campinggelegenheiten gibt es viele

Foto: Sven Zacek, Visit Estonia


In einem Land mit solch einem Reichtum an natürlicher Schönheit ist es keine Überraschung, dass Camping ein sehr beliebter Zeitvertreib ist. Viele empfinden Camping als eine Möglichkeit, um eins mit der Wildnis zu werden; ihnen genügt es, wenn sie irgendwo ein Zelt aufstellen und ein Feuer machen können. Andere möchten in der Natur sein, aber nicht völlig auf Komfort verzichten.

Estland bietet beiden Camping-Typen alles, wonach ihr Herz sich sehnt. Die Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten reicht vom natürlichen Campingplatz am See oder im Wald über Land-SPAs mit Zeltplatz bis hin zu luxuriösen Glamping-Ferien.


Sauna und Wellness genießen

Das älteste "soziale Netz": die Sauna

Foto: Tõnu Runnel, Visit Estonia


Die Sauna ist eine der beständigsten Traditionen in Estland. Wenn man Esten über die Sauna sprechen hört, könnte man meinen, es gab überhaupt zu allererst die Sauna und dort drin wurden dann irgendwann die ersten Esten geboren. Und in der Tat war der Saunaraum in früheren Zeiten alles Mögliche in einem. Hier wurde nicht nur sauniert, hier fanden Geburten statt, hier wurden Tote aufgebahrt und hier wurde sogar Fleisch geräuchert!

Letzteres verweist auf die besondere Tradition der Rauchsauna im Süden des Landes, die es aufgrund ihrer Einzigartigkeit auch auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste geschafft hat. Und tatsächlich wird in den südestnischen Rauchsaunas auch heute hier und dort noch geräuchert.

Die Sauna gilt den Esten als sozialer Ort, im Grunde so etwas wie die nordeuropäische Version der griechischen Agora: Hier trifft man sich mit Familie und Freunden, schwitzt gemeinsam, tauscht sich über die neuesten Gerüchte aus und bespricht Probleme. Estland ohne Sauna ist unvorstellbar. Es gibt auch schön verrückte Saunas im Land!

Während die meisten Esten eine Sauna in der Wohnung oder dem Haus haben (es finden sich natürlich auch Ferienhäuser mit Sauna!) , gibt es im Land eine ganze Reihe von professionellen Wellnesstempeln und SPAs, in denen die Sauna mit weiteren entspannenden und die Gesundheit fördernden Anwendungen verbunden wird. Viele setzen dabei auf Behandlungen mit natürlichen und regionalen Stoffen, wie Heilschlamm, Algen oder Quellwasser.

Sie sehen: In Estland ist Stress ein Fremdwort. Hier tut man alles, um ihn möglichst gar nicht aufkommen zu lassen und hat Mittel und Wege, um ihn zu reduzieren, sollte er einem zu schaffen machen.


Probieren Sie's mal aus! Besuchen Sie Estland!

Zuletzt aktualisiert: 20.04.2022

Thema: Grüner und nachhaltiger Urlaub