10 estnische Inseln, die Sie in diesem Sommer besuchen sollten

Quelle: Lembit Michelson, Visit Estonia

10 estnische Inseln, die Sie in diesem Sommer besuchen sollten

Estland verfügt über etwa 2.222 Inseln. Die meisten davon sind unbewohnt, aber einige sind beliebte Reiseziele, die in der Regel durch eine kurze Fahrt mit der Fähre zu erreichen sind. Hier kann man wandern, baden, zelten, Tiere in freier Wildbahn beobachten und das gemächliche Inselleben genießen. Entspannen Sie sich und geniessen sie das Rauschen der Wellen.


1. Saaremaa

Estlands größte Insel ist größer als Luxemburg und damit sogar die größte des gesamten Baltikums. Der Inselhauptort ist Kuressaare. Das Städtchen ist für seine Bischofsburg, die netten Restaurants und Cafés und seine vielen und beliebten Wellness-Einrichtungen bekannt. Saaremaa ist Estlands Wellness-Insel. Die Insulaner weisen eine sprachliche Besonderheit auf: Sie sprechen den estnischen Buchstaben Õ als Ö.

Was es zu sehen gibt: Die ehemalige Bischofsburg, den Kaali Meteoritenkrater, die Maasi Festung, die Windmühlen von Angla, die Steilküste Panga und das Familien-Erlebniszentrum Thule Koda.
Anfahrt: Mit der Fähre von Virtsu (Festland) oder von Sõru (Hiiumaa)

Weitere Infos:

• Die Inseln Saaremaa und Muhu
• Ein langes Wochenende auf Saaremaa
• Saaremaa macht süchtig
• Saaremaa – ein nachhaltiges Urlaubsziel


Windmühlen von Angla auf Saaremaa

Foto: Pridu Saart, Visit Estonia


2. Muhu

Muhu liegt zwischen Estlands Westküste und Saaremaa. Vielen ist sie deshalb als Durchgangsstation auf dem Weg nach Saaremaa bekannt – was ein bisschen ungerecht ist, denn Muhu selbst eignet sich auch sehr gut für einen Urlaub; die Insel gilt als Geheimtipp. Hier werden farbenfrohen Handarbeiten hergestellt, man hat eine lange Tradition im Bau von Schiffen und es gibt viele schöne Wander- und Fahrradwege. Außerdem ist Muhu alljährlich Gastgeber des kleinsten Jazz-Festivals der Welt ("Juu Jääb"). Und die Einwohner sprechen – im Gegensatz zu ihren Nachbarn auf Saaremaa – den Buchstaben Õ nicht als Ö.

Was es zu sehen gibt: den Gutshof Pädaste mit dem vorzüglichen Restaurant Alexander, ein Kunsthandwerks-Geschäft, die Restauration des alten Schiffes Väinamere Uisk, die Katharinenkirche. Außerdem perfekt geeignet für Radtouren
Anreise: Mit der Fähre von Virtsu (Festland) oder von Saaremaa aus über den Damm.

Weitere Infos:

Die Inseln Saaremaa und Muhu


Bauernhaus auf Muhu

Foto: Alexander Gu, Visit Estonia


3. Hiiumaa

Estlands zweitgrößte Insel Hiiumaa hat nicht so viele Wellness-Einrichtungen wie Saaremaa, doch es heißt, dass das salzige Meer hier eine besondere Heilwirkung entfaltet. Jeder, der auf der Insel Hiiumaa urlaubt, sollte also mindestens einmal schwimmen gehen. Auf Hiiumaa gibt es herrliche Sandstrände, die auch bei Surfern beliebt sind. Es ist die Insel der Strände, des Beerensammelns, des Wacholders und der erholsamen Einsamkeit.

Was es zu sehen gibt: den Kõpu-Leuchtturm – der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm Estlands –, die Leuchttürme von Ristna und Tahkuna, den Hügel der Kreuze, das Militärmuseum und das Erlebniszentrum Tuuletorn. Die Kaffeetage im Sommer sind ausgesprochen beliebt. Es warten außerdem viele schöne Wege, auf denen man mit der Familie Wanderungen unternehmen kann.
Anfahrt: Mit der Fähre von Rohuküla oder von Triigi (Saaremaa).

Weitere Infos:

Die Insel Hiiumaa


Wandern auf Hiiumaa

Foto: Magnus Heinmets, Visit Estonia


4. Vormsi

Während eines romantischen Spaziergangs oder einer Fahrradtour auf der Insel Vormsi bemerkt man den Einfluss der schwedischen Seeleute, die sich in Vormsi vor Jahrhunderten niederließen. Hier war das Siedlungsgebiet der so genannten "Küstenschweden", die den Westen Estlands maßgeblich geprägt haben. 1943 hatten alle Einwohner die Insel verlassen. Heute leben wieder rund 450 Menschen auf Vormsi. Die Insel ist insbesondere für Menschen die Abgeschiedenheit mögen, ein lohnendes Urlaubsziel.

Was es zu sehen gibt: In Hullo, der Inselhauptstadt, befinden sich die 1632 erbaute St. Olai-Kirche und ein Friedhof mit einigen jahrhundertealten keltischen Steinkreuzen
Anfahrt: Mit der Fähre von Rohuküla (Festland). Das Auto kann man am Hafen in Rohuküla abstellen und für den Insel-Aufenthalt ein Fahrrad mieten.


5. Kihnu

Die traditionelle Lebensweise von Kihnu hat einen Platz auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Kihnu ist für seine traditionellen Trachten und die alten sowjetischen Militärmotorräder mit Beiwagen bekannt. Die Insel ist außerdem so etwas wie das letzte Matriarchat Europas.

Was es zu sehen gibt: das Kihnu-Museum, die St. Nikolaus-Kirche, einen Kunsthandwerks-Laden mit typischen Kihnu-Artikeln und den Insel-Leuchtturm. Außerdem herrlich zum Angeln und für Fahrradtouren geeignet.
Anreise: Mit der Fähre von Pärnu oder dem Hafen Munalaiu

Weitere Infos:

Die Insel Kihnu
Das bezaubernde Eiland, das aus der Zeit gefallen ist


So kennt man Kihnu

Foto: Visit Estonia



6. Ruhnu

Auf der 60-Einwohner-Insel werden Pferde, Schafe und Kühe gezüchtet. Trotz ihrer geringen Größe gibt es auf Ruhnu eine Wetterstation, einen Flughafen, eine Post, einen Arzt, eine Bibliothek und zwei Geschäfte. Es ist die südlichste bewohnte Insel des Landes; sie liegt näher an der lettischen als an der estnischen Küste und wird auch als "Perle des Golfs von Riga" bezeichnet. Der Insel-Leuchtturm mit seiner Stahlkonstruktion wurde von Gustav Eiffel entworfen und 1877 auf Ruhnu aufgestellt.

Was es zu sehen gibt: Die Magdalenen-Kirche, das älteste stehende Holzgebäude in Estland, den Insel-Leuchtturm und das Ruhnu Museum.
Anfahrt: Mit der Fähre von Pärnu, Munalaiu oder Roomassaare (Saaremaa)


Ruhnu

Foto: Danel Rinaldo, Visit Estonia


7. Vilsandi

Vilsandi ist die westlichste bewohnte Insel Estlands und vermutlich bereits 2.000 Jahre alt. Während der Sommersaison verfügt Vilsandi über 200 Einwohner, darunter Fischer und Robbenjäger. Einen ständigen Wohnsitz hat dort allerdings nur noch der Inselwächter. Seit 1910 ist die Insel ein Nationalpark und eine der wichtigsten und interessantesten europäischen Vogelbeobachtungs-Regionen.

Was es zu sehen gibt: Der Insel-Leuchtturm, der 1809 erbaut wurde, und der gesamte Nationalpark mit seinen vielen Möglichkeiten der Tierbeobachtung.
Anfahrt: Mit der Fähre von Saaremaa oder – bei Ebbe – zu Fuß

Weitere Infos:

Der Nationalpark Vilsandi


8. Aegna

Zwischen dem Ersten Weltkrieg und 1991 war Aegna militärisches Sperrgebiet. Heute ist die Insel für Besucher geöffnet und nach einer kurzen Fahrt mit der Fähre von Tallinn aus erreichbar.

Was es zu sehen gibt: Die alte Militärbahn, geheimnisvolle Steinkreise. Man kann hier auch übernachten!
Anfahrt: Mit der Fähre vom Hafen in Tallinn


Blick von Aegna auf die Tallinner Bucht

Foto: Visit Estonia


9. Naissaar

Ähnlich wie Aegna liegt Naissaar nicht weit vor der Küste Tallinns. Alle Einwohner der Insel wurden im Jahre 1913 vertrieben, als das Militär die Kontrolle übernahm. Heute leben nur noch eine Handvoll Menschen auf der Insel. Wie Aegna wurde auch Naissar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Hier gibt es drei 10-15 km lange Wanderwege und alljährlich findet auf der Insel das Kulturfestival Nargenstatt.

Was es zu sehen gibt: Die zentrale Wanderroute, die beiden Suurupi Leuchttürme (oberer und unterer) und die St. Marienkirche
Anfahrt: Es gibt zwischen Ende Mai und Mitte September an Wochenenden (Freitag bis Sonntag) eine regelmäßige Fährverbindung von Tallinn. Außerdem kann man die Insel mit dem eigenen Boot ansteuern.


10. Piirissaar

Piirissaar liegt nicht an der Ostsee, sondern im riesigen Peipus-See, an der südöstlichen Grenze Estlands. Eine kleine Gemeinschaft Altgläubiger lebt auf der 7,8 Quadratkilometer großen Insel; sie betreibt dort Gemüseanbau und lebt vom Fischfang. Auf Piirissaar gibt es seltene Arten von Fröschen, Vögeln und Pflanzen, die unter besonderem Schutz stehen.

Was es zu sehen gibt: Das Museum der Altgläubigen.
Anfahrt: Mit der Fähre vom Hafen Laaksaare


Hier gibt es Informationen zu diversen Fährverbindungen:

• www.praamid.ee
• www.veeteed.com

• www.tuulelaevad.ee


Zuletzt aktualisiert: 10.08.2020

Thema: Die Inseln, Geschichte & Kultur, Aktivitäten & Abenteuer, Natur & Tierwelt