Angeln ist nicht nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib, sondern bietet auch eine unvergleichliche Möglichkeit, die Natur Estlands zu erleben. Und das geht hier auch im Winter! Denn die Esten sind begnadete Eisfischer – vor allem an der Nordküste und am riesigen Peipus-See im Osten des Landes.
Für Angel-Fans haben wir hier verschiedene Veranstaltungen und Fischerdörfer zusammengetragen, in denen Sie Ihre Rute auswerfen können. Und: Nehmen Sie doch einfach die ganze Familie mit! Urlaubszeit am bzw. auf dem Wasser macht ja so gut wie immer alle glücklich!
Unternehmen Sie gemeinsam eine Bootstour oder übernachten Sie auf einem Ferienhof am See. Wofür auch immer Sie sich entscheiden: die von sachkundigen Fischern begleiteten Angelausflüge bieten stets unvergessliche Erlebnisse.
Am Peipus-See wird auf traditionelle Art auf einem Brett geräuchert. Die Filets werden mit Holzpflöcken an das Brett genagelt und in einem Abstand von 20 cm vom Feuer mehrere Stunden lang geräuchert.
Foto: Mart Vares, Visit EstoniaFisch ist ein wesentlicher Bestandteil der estnischen Kultur und Küche. Tatsächlich isst der durchschnittliche Este 10 kg Fisch pro Jahr, und der Fischfang ist nicht nur eine beliebte Sportart, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle.
Die estnische Landschaft ist reich an Flüssen, Seen und das Land verfügt über eine lange Meeresküste. Das bedeutet, dass Angelfreunde die Wahl zwischen Süß- und Salzwasser haben. Wenn Sie in den Flüssen Estlands angeln möchten, können Sie vor allem Forellen, Hechte, Barsche, Brassen, Lumb, Rotaugen, Karpfen und Zander fangen. In den größeren Seen tummeln sich vor allem Forellen und Karpfen, in kleineren auch Schleien.
Für diejenigen, die das Salzwasserfischen bevorzugen, sind die Küstengewässer voll von Arten wie Ostseehering, Lachs und Meeresforelle.
Für Angelfans gibt es in ganz Estland zahlreiche Veranstaltungen und Wettbewerbe, bei denen man seine Fähigkeiten, seine Köder, seine Geduld und sein Angelglück testen kann. Im Februar entsteht auf dem zugefrorenen Peipus-See regelmäßig ein ganzes Pop-up-Eisfischerdorf: Kalaküla. Die Veranstaltung ist in ganz Estland bekannt. Sie gründet auf der alten Tradition, dass sich die Fischer im Winter wochenlang auf dem See versammeln, Fische fangen und gemeinsam verspeisen.
Darüber hinaus gibt es viele Angelevents in Küstengebieten, wie die Räime West im Mai im Kreis Pärnu und das Windfischfestival Ende Mai in Hiiumaa im Hafen von Orjaku.
Die Esten fischen schon seit langem, und so gibt es natürlich auch zahlreiche Fischerdörfer im ganzen Land. An der Nordküste Estlands können Sie das Fischerdorf Altja besuchen. Wenn Sie in Pärnu sind, können Sie am Fluss Sauga Eisfischen.
Und wer noch mehr über die Fischerei und ihre Geschichte in Estland erfahren möchte, sollte auf der Insel Muhu das Fischereimuseum von Koguva besuchen.
Einer der beliebtesten Orte zum Angeln in Estland ist der Peipus-See im Südosten des Landes; hier kann man auch gut einen ganzen Urlaub verbringen! Er ist der größte See Estlands und der fünftgrößte in Europa, und das Gebiet um den See hat eine ganz eigene Kultur. Dazu gehören die Altgläubigen und die berühmte Zwiebelstraße; hier werden Zwiebeln nach traditionellen Methoden angebaut. Natürlich werden diese Zwiebeln sehr oft gemeinsam mit im See gefangenem Fisch zubereitet – eine ganz wunderbare Kombination!
Wenn Sie in der Peipus-Gegend sind, können Sie auch eine Karakat-Safari unternehmen. Karakats sind einzigartige Fahrzeuge – so eine Art Monster-Truck –, die von einheimischen Fischern konstruiert wurden, damit man sich im Winter sicher auf dem See bewegen kann.
Um die Natur und die Tierwelt Estlands zu schützen, gibt es ein paar Regeln, die Besucher beachten sollten. Ohne Angelschein darf man in Estland mit einer einfachen Langleine fischen. Gleichzeitig gibt es je nach Jahreszeit und Ort Einschränkungen in Bezug auf Fangzeiten, -orte und -arten, die beachtet werden sollten. Wenn Sie andere Fanggeräte verwenden, müssen Sie eine Angelerlaubnis einholen. Dies können Sie ganz einfach auf der kalaluba.ee-Website erledigen.
Eisangeln bedeutet natürlich, dass man sich auf das Eis begibt, und das wiederum heißt, dass man wissen muss, wann das Eis dick genug für das Angelabenteuer ist. Im Winter ist es wichtig, alle Sicherheitshinweise zu befolgen, um sicherzustellen, dass man nur dort angelt, wo die Eisdicke ausreicht. Informieren Sie sich also unbedingt vor Ort, bevor Sie auf eigene Faust losziehen!
Petri Heil!