Die Esten und ihre Feiertage

Quelle: Andrus Unger

Die Esten und ihre Feiertage

Estlands Geschichte ist von dänischen, polnischen, schwedischen, deutschen und russischen Einflüssen geprägt. Dies spiegelt sich auch in der Vielfalt der kulturellen Feiertage wider. Wer im Februar, Juni oder November in Estland ist sollte sich folgende Traditionen nicht entgehen lassen.

Das wichtigste Fest neben Weihnachten ist Mitsommer am 24. Juni, der in Estland Jaanipäev heißt. Man trifft sich mit der Familie und Freunden am Abend des 23. Juni, um den längsten Tag des Jahres zu feiern. Durch den frühen Sonnenaufgang und den späten Sonnenuntergang werden diese Tage im Juni auch „weiße Nächte" genannt. Traditionell gehört zum Jaanipäev ein Lagerfeuer, über das man springt, um Glück und Wohlstand zu erhalten. Außerdem suchen Romantiker nach acht verschiedenen Blumen, um so herauszufinden, wen sie einmal heiraten werden.

Mittsommerfest in Estland

Jedes Jahr feiern die Esten den längsten Tag Jahres mit einem Lagerfeuer. Ganz Mutige springen darüber.

Foto: Jaak Nilson

Zwar gibt es keinen richtigen Karneval in Estland, doch was in Deutschland der Faschingsdienstag ist, ist für die Esten der Vastlapäev. Liegt genügend Schnee, trifft man sich zum Schlittenfahren und isst anschließend eine Erbsensuppe und einen Vastlakukkel (ähnlich einem Windbeutel). Früher glaubte man, dass durch das Schlittenfahren das Getreide im Sommer besser wächst.

Tage an denen man sich verkleidet, sind stattdessen die Walpurgisnacht sowie Kadri- und Mardipäev im November. In der Volbriöö am 30. April kann man hier und dort Hexen begegnen. Wie in Deutschland gibt es ein großes Feuer, um dem Winter auf Wiedersehen zu sagen. Der Martinstag am 10. November und der Kathrinstag am 25. November sind praktisch Geschwister, an denen Jungen und Mädchen die Rollen tauschen. Also nicht wundern, wenn einem an diesen Tagen Jungen, die in Kleidern herumlaufen, und Mädchen, die sich als Jungen verkleiden nach Süßigkeiten fragen.

Zuletzt aktualisiert: 07.04.2017