Schlösser in Estland

Quelle: Näljane Nelik, Visit Estonia

Schlösser in Estland

Die Schlösser in Estland waren einst Sitz dänischer, schwedischer, deutscher und russischer Regenten und Grundbesitzer. Abgesehen von Schloss Toompea, welches das estnische Parlament beherbergt, sind die meisten Schlösser und Herrenhäuser heute Museen, Luxushotels oder Mietobjekte. Dennoch bieten sie wunderschöne Beispiele für die Architektur der Gotik, der Renaissance, des Barock und des Jugendstils.

Wir haben hier die schönsten Schlösser in Estland zusammengetragen. Sie sind alle einen Besuch wert, man kann dort den Atem der Geschichte spüren und etwas von dem Flair ahnen, das die großzügigen Gebäude einst ausstrahlten.

Schloss Toompea

Das Schloss Toompea mit seiner spätbarocken Fassade wurde zwischen 1767–1773 auf den eingestürzten Grundmauern des Ostflügels der vom 13. bis zum 14. Jahrhundert erbauten Festung von Toompea errichtet.  Die Geschichte von Toompea ist die Geschichte der Herrscher Estlands und ihrer jeweiligen Macht. Jeder Herrscher hat diesen Ort nach seinen Bedürfnissen und nach seinem Wunsch bebaut und abgesichert. Heute arbeitet hier das Parlament der Republik Estland, und auf dem 45,6 Meter hohen Turm, dem Langen Hermann, weht die estnische blau-schwarz-weiße Flagge, das Symbol des unabhängigen Staates Estland. Im Schloss Toompea finden an Werktagen Führungen auf Vorbestellung sowohl für Einzelpersonen als auch für Gruppen statt. Die Sitzungen des Parlaments können vom Rang aus verfolgt werden.    

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Der Gutshof Taagepera

Das Herrenhaus Taagepera ((dt. Wagenküll) ist ein besonderer Ort: elegant und rustikal, hier begegnen sich Geschichte und Gegenwart. Dieser eindrucksvolle  Gutshof im Jugendstil wurde von Baron Hugo von Stryk vor über 100 Jahren als privates Wohnhaus errichtet. Die sanierte Gutshofanlage ist ein einzigartiger Ort. Zu ihm gehört das Herrenhaus im Jugendstil, ein À-la-carte-Restaurant, ein luxuriöser Gutshof-SPA, ein Hotel im Stil der dreißiger Jahre sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Kommen Sie allein oder mit Familie und genießen Sie das bezaubernde Gutshofmilieu, Ruhe, Stille, Massagen, das vorzügliche À-la-carte-Restaurant, eine Sauna, frische Luft und endlose Erlebnisse, die Ihnen absoluten Seelenfrieden schenken.

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Schloss Põltsamaa

Die Steinfestung wurde bereits 1272 am Ufer des Flusses Põltsamaa errichtet. Später (1570–1578) war die Festung die Residenz des Königs Magnus von Livland. Die mehrmals geplünderte Festung wurde von Woldemar Johann von Lauw wieder hergerichtet. Im 18. Jahrhundert wurde daraus ein prachtvoller Rokoko-Palast. Das Schloss und die Kirche brannten in 1941 nieder und nur die Kirche wurde in 1952 wieder aufgebaut. Das Schloss wartete auf seine Zeit und blieb als Ruine stehen. Ab Sommer 2023 ist der Komplex wieder geöffnet. Für Besucher sind der Schlossturm, das Konvent- und Torgebäude geöffnet, wo eine prächtige, die Geschichte des Schlosses vorstellende Ausstellung auf Sie wartet. Die Aussichtsplattform im Schlossturm bietet den Besuchern, die ein Ticket haben, einen Blick über die Stadt. Im Schlosshof gibt es Handwerkstätten und ein Restaurant.

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Schloss Kadriorg

Das Schloss Kadriorg errichtete der russische Zar Peter I. im Jahr 1718. Es wurde zu Ehren seiner Frau Katharina I. "Catharinenthal" (est. Kadriorg, russ. Jekaterinental) genannt. Das vom italienischen Architekten Nicola Michetti entworfene Schloss mit seinem reich verzierten Hauptsaal ist eines der schönsten Beispiele der Barockarchitektur in Estland und ganz Nordeuropa. Das ehemalige Zarenschloss wird, nach dem Vorbild von Versailles, von Springbrunnen, Hecken und einem geometrisch angelegten Blumengarten umgeben. Gut zu wissen: Im Schloss befindet sich das Kunstmuseum von Kadriorg, das die Sammlung ausländischer Kunst des Estnischen Kunstmuseums ausstellt – westeuropäische und russische Kunst des 16.–20. Jahrhunderts.

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Die Bischofsburg von Kuressaare

Die ehemalige Bischofsburg in Kuressaare (dt. Arensburg), im Volksmund auch als "Schloss Kuressaare" bekannt, ist eine der interessantesten und am besten erhaltenen Befestigungsanlagen in Estland. Aus der Burg entwickete sich im Verlauf von Bau- und Ausbauarbeiten vom 14. bis zum 19. Jahrhundert eines der bemerkenswertesten Gebäude Nordeuropas. Im Burginneren gibt es ein Geschichtsmuseum, das den Besuchern mittels Dauer- und temporären Themen-Ausstellungen die Geschichte der Insel Saaremaa (dt. Ösel) und ihrer Bewohner nahebringt: von der fernsten Vergangenheit bis heute. Das Museum bietet Aktivitäten für Kinder und Erwachsene von der Schatzsuche bis zum Bogenschießen! Einen ersten Rundgang in der Burg und im Burghof kann der Besucher im Zuge einer virtuellen Tour unternehmen.

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Die Burg von Rakvere

Die Burg von Rakvere ist ein ideales Ziel für einen Ausflug mit der ganzen Familie! Sobald man die Burg betritt, findet man sich in einem großen Themen-Freizeitpark wieder, in dem sowohl die Kleinen als auch die Großen einen spannenden Tag verbringen, sich in Ritter oder Krieger verwandeln, spielen, Spaß haben und manches über das Leben der Menschen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit erlernen können. Besichtigt werden können folgende Attraktionen: ein Weinkeller, eine Folter- sowie eine Todeskammer, die Hölle, die Straße der Roten Laternen, ein mittelalterliches Bordell, eine Barbierstube und das Arbeitszimmer des Alchemisten. In der Burg befindet sich die Taverne von Schenkenberg, in der nach mittelalterlichen Rezepten zubereitete Gerichte serviert werden.  

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Bischofsburg von Haapsalu

Die Bischofsburg von Haapsalu (dt. Hapsal) ist eine architektonische Perle aus dem 13. Jahrhundert. Sie war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts die Residenz der lokalen Machthaber. Es handelt sich um eine der am besten erhaltenen Burgen in Estland, in der das bekannteste Gespenst des Landes lebt, die Weiße Dame! In der Hauptburg liegt ein Museum, das die mittelalterliche Geschichte behandelt, durch dieses Museum gelangen Sie auch in die im Südflügel gelegene Kathedrale, die erstmals 1279 schriftlich erwähnt wurde. Im großen Wallgraben befindet sich der Kinderpark mit seinen vom Mittelalter inspirierten Spielattraktionen. Der Besuch des großen Burghofs ist kostenlos, das Museum der Hauptburg aber kostenpflichtig.

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Die Hermannsfeste in Narva

Die Hermannsfeste ist die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt Narwa. Am Ende des 13. Jahrhunderts errichteten die Dänen diese Burg als Residenz des Statthalters des Königs von Dänemark. Mit der Machtübernahme des Livländischen Zweigs des Deutschen Ordens in Estland wurde die Burg zu einem Hauptquartier der Vertreter des Ordens. Die Hermannsfeste ist das vielseitigste und am besten erhaltene Verteidigungsbauwerk in Estland. Die Fläche der Burg beträgt 3,2 ha und der höchste Punkt ist der Turm "Langer Hermann" (51 Meter). Im Turm befindet sich das Museum Narwa, dort wurde im Sommer 2020 eine neue, ständige Ausstellung eröffnet. Im Nordhof der Burg sind Werkstätten aktiv. Ebenso werden hier unterschiedliche Konzerte und Veranstaltungen durchgeführt.

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Schloss Alatskivi

Das märchenhafte Schloss an der Ostgrenze Estlands erwartet Ihren Besuch! Hier kann man das Leben und die Geschichte einer Gutsherrenfamilie kennenlernen und mit den verschiedenen Dienenden, die vor hundert Jahren im Herrenhaus bedienten, Bekanntschaft machen. Die FremdenführerInnen können unterschiedliche Geschichten erzählen und zudem können Sie mit Ihren eigenen Händen ein persönliches Souvenir anfertigen. Um alles der auf drei Etagen liegenden Ausstellung zu sehen, sollte man sich mindestens 1,5 Stunden Zeit nehmen. Ab Sommer 2022 können Sie auch den Stall der Fahrpferde des Schlosses mit einer neuen Ausstellung über die Bewirtschaftung des Gutshofs besuchen. Das Schloss Alatskivi und die Region Sibulatee (dt. Zwiebelweg) eignen sich auch zur Erkundung durch die leuchtend gelben Fenster von National Geographic.

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Schloss Sangaste

Das Schloss Sangaste ist eine der 21 Sehenswürdigkeiten in Süd-Estland, die mit dem gelben Fenster des "National Geographic" gekennzeichnet sind und dessen Besuch kultur- und geschichtsinteressierten Besuchern empfohlen wird. Das Schloss und der Gutshofpark von Sangaste wurden nach dem Vorbild des berühmten Schlosses Windsor in England angelegt. Die prunkvollen Säle, die Architektur und Geschichte des Schlosses laden zur Veranstaltung großzügiger Hochzeiten und geselliger Abenden ein – und dazu, in einem echten Schlosszimmer zu übernachten. Im Restaurant des Schlosses werden lokale Gerichte und der hauseigene Wodka (gebrannt aus Sangaste-Roggen) angeboten. Neben dem Schloss kann man auch den Stall, die Molkerei, den Speicher, den Wasserturm und den botanischen Garten besichtigen.  

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Schloss Kiltsi

Lääne-Viru maakond, Liivaküla

Das Schloss Kiltsi ist auf den Ruinen der Vasallenburg aus dem 15.-16. Jahrhundert errichtet worden. Im Jahr 1790 wurde das heutige Hauptgebäude unter Leitung von H. J. von Benckendorff fertig gestellt. Im 19. Jahrhundert gehörte das Schloss der Verwandtschaft der von Krusenstern. Unter Leitung von Adam Johann von Krusenstern kam die erste russische Weltreise (1803 – 1806) zustande, aufgrund derer er eben in Kiltsi lebend „den Atlas der Südsee“ verfasste. Gut zu wissen: der Gutshof kann zur Durchführung von Geburtstags- und Hochzeitsfeiern, Schulungen und Seminaren gemietet werden, im Sommer können Sie den Gutshof im Rahmen des Gutsspiels „Vergessene Gutshöfe“ besuchen.

Gutshof Laitse (dt. Laitz)

Harju maakond, Laitse küla

Das Gutsgebäude Laitse (dt. Laitz) erinnert an eine mittelalterliche Ritterburg. Das von Woldemar von Uexküll im Jahr 1892 errichtete Herrenhaus gehört zu den Spitzenwerken des lokalen neugotischen Stils. Während der Zwischenkriegszeit in der Republik Estland wurde das Gutshaus von innen gründlich umgebaut. Das Herrenhaus hat ein romantisches Ambiente, hier befinden sich Gästezimmer, ein Restaurant und Seminarräume. Das Gutshaus Laitse ist ein geeigneter Ort für Hochzeiten. Neben dem Herrenhaus Laitse wurde aus niedrigen Lebensbäumen ein kuppelförmiges Heckenlabyrinth angelegt, für das mehr als eintausend Bäume angepflanzt wurden.

Schloss Sillapää

Das Herrenhaus Räpina Mäemõisa, im Volksmund Schloss Sillapää genannt, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im spätklassizistischen Stil erbaut. Der Mittelteil und die Seitenflügel des ursprünglich gebauten Hauses waren vollständig zweistöckig, wurden aber durch einstöckige Galerien verbunden. Die Rückseite des Gebäudes ist mit vier ionischen Säulen und einem Portikus mit einem dreieckigen Giebel geschmückt. In 1924 nahm in dem Gebäude der Vorgänger der Gartenbauschule seinen Betrieb auf. Das Gebäude wurde 1937-1938 zu einem vollständig zweistöckigen Gebäude umgebaut. Heute befinden sich im Gutsgebäude das Heimatkunde- und Gärtnereimuseum von Räpina, die Musikschule von Räpina und die Volksschule Räpina.

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Das Schloss Suuremõisa

Das Schloss Suuremõisa wurde im Barock-Stil in den Jahren 1755-1760 von der Gräfin Ebba Margaretha Stenbock (geboren De La Gardie) gebaut. Der Graf Jacob Pontus Stenbock, der den Gutshof von seiner Mutter Ebba-Margaretha geerbt hatte, tauschte 1796 wegen Verschuldung den Gutshof Suuremõisa gegen Uuemõisa. Otto Reinhold Ludwig von Ungern-Sternberg wurde der neue Besitzer von Suuremõisa. Im Schloss gibt es ein Museumszimmer, das die Geschichte des Gutshofs präsentiert, außerdem einen Verkauf von Souveniers und Büchern. Neben dem wunderschönen Interieur und interessanter Geschichte kann man um das Haupthaus herum den Ziergarten der Berufschule Hiiumaa, einen Park im englischen Stil und verschiedene zum Gutskomplex gehörenden Nebengebäude besichtigen.   

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Das Schloss und der Park von Kuremaa

Das klassizistische Gutshofsgebäude von Kuremaa wurde in den Jahren 1837-1843 von der Familie von Oettengen gebaut. Das Gutshofsgebäude wurde vom Tartuer Architekten E.J.T. Strauss entworfen. Im Schloss gibt es auch ein Museumszimmer, das die Geschichte der Gegend und der Landwirtschaftsschule von Kuremaa vorstellt. Heute werden die Schlossräume zum Veranstalten von Konferenzen genutzt. Der artenreiche Park fällt in Richtung des Sees von Kuremaa ab. Dieser See fasziniert die Urlauber mit seinem Badestrand in sehr gutem Zustand und mit seinen Erholungsmöglichkeiten.

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Das Herrenhaus von Keila-Joa und das Museum Schloss Fall

Der Architekt des 1833 errichteten neugotischen Gutshofkomplexes ist Hans von Stackenschneider, aus dem später einer der wichtigsten Vertreter des Historizismus in Russland wurde. Das Schloss hat eine wunderschöne Lage – unten im Tal befinden sich ein Fluss voller Stromschnellen, ein Wasserfall, der aus der Höhe von sechs Metern hinunterfällt, und herrliche Aussichten auf die Umgebung. Das Museum und der Ausstellungssaal sind jeden Tag für Besucher geöffnet. Wir bieten Führungen an und vermieten Räumlichkeiten, um Veranstaltungen durchzuführen. Das Restaurant Schloss Fall hat schmackhafte Gerichte im Angebot.  Interessant zu wissen: Der Autor der Hymne des Russischen Zarenreiches ("Gott, schütze den Zaren!"), Aleksej Lvoj, trug sie dem Zaren Nikolaj I. zum ersten Mal in Keila-Joa vor.

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Wallturm in Paide und die Trümmer vom Ordensburg auf dem Berg Vallimägi (Wallberg).

Mit der Errichtung des Ordensburges wurde es im Jahre 1265 begonnen. Im Bau des Burges wurde hier an Ort und Stelle vorhandener weißer Kalkstein benutzt. Der erste Bau war der 8-kantige Schutzturm „Der lange Hermann” auf dem Wallberg, dieser Turm wurde 1941 von den zurückziehenden sowjetischen Heeren zerstört. 1993, zu dem 650.-n Jahrestag des Jüriöö-Aufstandes (Aufstand in der Nacht des Heiligen Georgius) wurde der Wallturm wiederaufgebaut. Es ist beachtenswert: Der in Paide angelegte Befestigungsbau war nach Viljandi der zweite vom Orden gebaute Burg auf dem Gebiet Estlands. Der Wallturm Paide wurde zum Wappensymbol sowohl der Stadt Paide, als auch des Kreises Järvamaa. Auf dem Berg Vallimägi (Wallenberg) steht das Denkmal zum Gedenken der vier estnischen Altermänner (Königen), die während des Aufstandes gemeuchelt wurden. 

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Zuletzt aktualisiert: 09.12.2022

Thema: Geschichte & Kultur